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Bergsteigervortrag in Zusammenarbeit von DAV Sektion Reutlingen und KSK Reutlingen - Die vertikale Welt von Dörte Pietron

Dörte Pietron - Hands Down

Dörte Pietron - Hands Down

Die Bergsteigerin Dörte Pietron entführte ihre Zuhörer am 11.02.2020 in faszinierende Welten.

 

In einem packenden dreiteiligen Vortrag berichtete Dörte von einer der vielen Begehungen des Cerro Torre in Patagonien, ihrer Arbeit als Chef-Trainerin des DAV Frauen-Expeditionskaders sowie der ersten freien Begehung eines Pfeilers am Zugspitzmassiv.

Rückblick: Vom Bergsteigerdorf El Chaltén bricht Dörte Pietron 2008 mit 5 Freunden zur Begehung des Cerro Torre in Patagonien auf – Ziel die Via dei Ragni-Route in der Westwand zu durchsteigen. Diese sehr schwere und doch einfachste Route auf den Berg birgt viele Tücken. Sehr altes sprödes Eis, anspruchsvolle Granit-Kletterei und Schneepilze. Mit viel Geduld, unglaublicher Ausdauer und Kraft ist Dörte 2008 die erste Frau auf dem Gipfel des Cerro Torre (3128m). Bis heute ist es für Sie der schönste Berg der Welt. 

 

Im 2. Teil Ihres Vortrages berichtet Dörte über den Expeditionskader des DAV. Sie hatte 2011 erstmals einen Frauenkader ins Leben gerufen. Der Männerkader des DAV wird derzeit von unserem Sektionsmitglied und Bergführer Fritz Miller geleitet. Der DAV Hauptverband ermöglicht durch die Expeditionskader alle drei Jahre jeweils sechs jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren eine fundierte alpinsportliche Ausbildung. Ziel ist neben der Verbesserung des persönlichen Könnens, die Durchführung eigener Expeditionen und Erstbegehungen. Diese Ausbildung ist eine wichtige Aufgabe des DAV, da die Teilnahme von deutschen an Bergexpeditionen und Erstbesteigungen Ende des 20. Jahrhunderts stark abgenommen hatte. Am Ende der zweieinhalb jährigen Ausbildung steht dann eine selbst geplante Expedition, die Dörte im September 2019 mit ihren 4 Teilnehmerinnen nach Indien führte. Ziel der jungen Frauen war das Gebiet um den Berg Ali Ratni Tibba (5490m) wo sie Dank gutem Wetter sogar Erstbesteigungen durchführen konnten. Mehr zur Expedition des Frauenkaders findet ihr beim DAV Hauptverband

 

„Man macht es, weil es ein Abenteuer ist und da darf man sich auch nicht beschweren, wenn es mal nach hinten losgeht.“  Zum Glück, so sagt sie selber, hatte sie bislang noch nie schwere Unfälle auf Ihren Expeditionen.

 

Im letzten Teil zeigte sie dem interessierten Publikum auf, dass es auch im Alpengebiet immer noch interessante Aufgaben gibt. Als Ziel hatte sie sich in 2019 eine Erstbesteigung einer schweren Route am östlichen Riffelkopf, im Höllental am Zugspitzmassiv ausgesucht. Eindrücklich zeigte sie auf wie schwierig es ist eine neue Route zu erschließen, welche Umstände berücksichtig werden müssen und welche unterschiedlichen Herangehensweisen es hierbei gibt. Ihr Ziel hat sie mit der Route hands down erreicht- Mit fünf Längen im zehnten Grad gehört die Route zu den schwersten Mehrseillängenrouten im gesamten Alpenraum. Wer sich selber dran versuchen möchte benötigt neben herausragenden Kletterfähigkeiten „lediglich 60 Meter Seil und 8 Expressen“. 

 

Begeistert und bereichert verließen die rund 250 Zuhörer das Foyer der Kreissparkasse Reutlingen. Jährlich veranstaltet die DAV Sektion Reutlingen in Kooperation mit der Kreissparkasse einen solchen bergsportlichen Vortrag. 

 

Fotos: Silvan Metz und DAV Reutlingen 

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